Brauchen ein Unternehmen wirklich externe Unternehmensberatung? Schließlich macht es das, was es macht, wahrscheinlich nicht erst seit gestern. Also warum einen Berater hinzuziehen?
Weil ein Berater sich vorzugsweise um Themen kümmern sollte, die nicht dem direkten Unternehmenszweck zuzuordnen sind. Wie z.B. die IT für Handwerksbetriebe oder Dienstleister. Er ist in der Lage, eine neue Sicht auf die Dinge mitzubringen. Ebenso natürlich neue, frische Ideen oder auch Spezialwissen, das in eigenem Unternehmen eventuell nicht vorhanden ist. Außerdem hat er im Idealfall Zugriff auf weitere Experten für Spezialbereiche. Er betreut i.d.R. mehr Kunden als ein Angestellter und kann besser Vergleiche anstellen. Welcher Kunde unternimmt welche Maßnahmen mit welchem Erfolg? Damit kann er die notwendigen Lösungen schneller und zielsicherer entwickeln.
Interne oder externe Unternehmensberatung?
Wann hat aber die externe Umsetzung Vorteile gegenüber interner und wann nicht? Wenn ein Unternehmen gut ausgelastet ist, müsste man für die technische Weiterentwicklung oder die Umsetzung zusätzlicher IT-Ziele Personal aus dem Produktivbereich abziehen. Dies würde aber die Produktivität beeinträchtigen, da dieses Personal dann nicht mehr für die Produktion zur Verfügung stehen würde. Das kann einen Produktivitäts- und damit Umsatzrückgang bedeuten. Dadurch kann man sich erst recht weder die Umsetzung der Zusatzziele noch den externen Berater leisten. Neue Mitarbeiter einstellen ist aber auch nicht immer einfach oder zielführend. Sind deren Fähigkeiten zu speziell, werden Sie nach dem Projekt u.U. nutzlos. Sind die Fähigkeiten zu allgemein, sind sie für das spezielle Projekt u.U. nicht qualifiziert oder nicht effektiv genug. Vorausgesetzt man findet überhaupt einen passenden Mitarbeiter.
Es kommt darauf an!
Bei ausreichender Auslastung sollte ein Unternehmen also vorrangig auf externe Dienstleister setzen. Befindet sich das Unternehmen dagegen in einer Auslastungsflaute, z.B. saisonal bedingt, dann lohnt es sich vorrangig auf interne Projektumsetzung zu setzen und die externe Beratung auf das Nötigste zurückzufahren. Natürlich die hinreichende Qualifikation der Mitarbeiter vorausgesetzt. Selbst wenn sie mangels Fachwissen nicht effizient arbeiten, ist es besser als Leerlauf. Weiterbildung, intern wie extern, ist dann auch immer eine gute Option.
Rolle des Beraters
Diese wechselnde Bedarf führt zu der Frage welche Rolle ein externer Berater einnehmen sollte? Das kommt auf die Ziele und Voraussetzungen an und kann von Projekt zu Projekt sehr stark variieren. Von kaum beteiligten Ratgeber für die Geschäftsführung, über Kontrolleur, Unterstützer und Wegweiser, Teilbereichsverantwortlicher, bis hin zum Outsourcen von kompletten Geschäftsprozessen oder Bereichen ist alles möglich. So, wie es für das zu beratende Unternehmen am besten ist. Die Übergänge sind dabei fließend und müssen sich an innerbetrieblichen Anforderungen orientieren.
Kosten eines Beraters
Die angeblich höheren Kosten für einen externen Berater muss man dabei nicht fürchten. Denn bei genauer Betrachtung und unter Berücksichtigung der Vollkostenrechnung, ist kaum noch ein Unterschied zum Angestellten auszumachen. Die Mehrwertsteuer bekommt man erstattet. Vom Nettobetrag hat der Selbständige Betriebskosten wir Telefon, Miete, eigene Technik usw. zu finanzieren. So wie der beauftragende Betrieb auch Betriebskosten hat. Was danach übrig bleibt, unterscheidet sich nicht wesentlich vom Gehalt eines Angestellten. Der Angestellte kostet und bekommt also in etwas genau so viel wie der externe Berater, auch wenn es nicht immer sofort auf den ersten Blick sichtbar ist.